Jetzt ist es da, mein neues Buch. Am Anfang stand eine Reise 2010 mit der Segelyacht Esprit nach Spitzbergen. Wie meist vor Reisen las ich vorher alles, was ich über die Arktis finden konnte. Dabei fiel mein Blick eines Tages auf ein Foto, das mich neugierig machte. Es zeigt eine hübsche junge Frau im Inuit-Anorak, ein Fellkragen rahmt ihr ebenmäßiges Gesicht, der Bilck ist entschlossen in die Ferne gerichtet. Das Bild stammte aus dem Jahr 1891. Ich begann zu suchen – und entdeckte ein Leben, dass mich bald ganz für sich einnahm. Ich tauchte ein in eine irre Liebesgeschichte, eine spannende Entdeckungsgeschichte, eins der großen, fast vergessenen Abenteuer. Josephine Diebitsch Peary, Tochter deutscher Auswanderer in den USA, war die erste Frau, die jemals an einer Arktisexpedition teilgenommen hat. Sie begleitete ihren Mann auf seinen ersten Reisen, überwinterte bei den Inuit in Nordgrönland, ging auf Walrossjagd und stillte in der Polarnacht ihre Tochter. Sie schrieb Bücher, hielt Vorträge, organisierte eigene Expeditionen, hielt die Reporter auf dem Laufenden – und war zu ihrer Zeit fast noch bekannter als ihr Mann. Sie war: Die Frau, die ihren Mann zum Nordpol schickte!